Staatliche Grundschule Friedrich Schiller - Neustadt Orla

Draußentag

Die Draußenschule verwirklicht ein schulpädagogisches Konzept, bei dem die Klasse 1a im gesamten Schuljahr regelmäßig den Klassenraum verlässt und regionale Natur- und Kulturräume aufsucht. Durch das regelmäßige Draußensein erkennen die Schüler- und Schülerinnen ökologische Zusammenhänge und erlangen Kenntnisse über die biologische Vielfalt am realen Ort. Die Lerngänge sollen den Kindern nicht nur die Möglichkeit geben, unterschiedliche Ökosysteme genauer zu erforschen, sondern sich auch Wissen anzueignen über deren Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt.

So gelangt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als fester Bestandteil in den Unterricht. Die wöchentlichen Draußentage sind Teil der Unterrichtsarbeit und verfolgen neben fachlichen auch soziale Lernziele. Die Inhalte orientieren sich hierbei am Thüringer Lehrplan.

 

Video: Lernen am anderen Ort - "Draußenschule" der 4c

 

Gestartet sind wir mit der Draußenschule im Februar 2023. Regelmäßig machen sich die Schüler (damals 4c, heute 1a) 14- tägig auf in den Wald, um dort hauptsächlich Inhalte aus dem Mathematik-, Deutsch- und Heimat- und Sachkundeunterricht zu erwerben. Durch den regelmäßigen fächerverbindenden und lebensweltbezogenen Unterricht im Wald gelingt es, auch diejenigen Schülerinnen und Schüler während ihrer Unterrichtszeit handlungsorientiert an Naturphänomene heranzuführen, die sonst nur wenige oder keine Naturerfahrungen machen.

 

Seit September 2023 geht die Klasse 1a regelmäßig in den Wald.

 

14. September 2023

„Endlich raus“ hieß es am Donnerstag, als unser erster Waldtag anstand. Zunächst wurden alle Regeln in und um den Straßenverkehr geklärt und sich über Gefahren, die im Wald lauern können ausgetauscht. Auf dem Weg zum Sandberg sind wir gemeinschaftlich die Zahlenreihe bis 20 durchgegangen, auch mal über die 20 hinausgegangen und haben rückwärts gezählt. Nach einer kurzen Stärkung haben wir in Gruppenarbeit Wörter in Silben segmentiert und uns für jede Silbe einen Stein, Kastanie, Buchecker oder ähnlichen Naturgegenstand gelegt. Anschließend haben wir besonders lange Wörter gesucht um deren Silben ab zu hüpfen. In Mathematik haben wir die bereits gelernten Ziffern aus Stöcken nachgelegt und gemeinschaftlich kontrolliert, ob alles richtig ist. Nach einer schönen Spielpause haben wir noch Silben gelesen und das Marder- Eichhörnchenspiel gespielt. Auf dem Nachhauseweg haben wir seltsame Steine gefunden, die ganz leicht sind. Ob die wohl von einem Vulkan stammen?

  
  



28. September 2023

Auf dem Weg zum Wald haben wir das Lied „kleine Igel schlafen gern“ gesungen. Auch im Wald sollte uns das Thema „Igel“ weiter begleiten. Wir haben uns angeschaut, wie kleine Igel Leben und wo sie wohnen. Anschließend haben wir aus Ton Igel geformt und ihnen Stacheln mit passendem Naturmaterial geformt. Nach der Pause haben wir wieder Silben ab gehopst und kleine Wörter gelesen. Das Spiel „Igelhöhle“ hat uns zudem begleitet.

 




19. Oktober

Ab heute begleitet uns Anna- Lena beim Waldtag. Sie macht ein FÖJ beim Forstamt Neustadt a. d. Orla und hat super Spielideen für uns. Auf dem Weg zum Wald hatten wir Glück und durften beobachten, wie die Müllabfuhr die Glascontainer leert. Das war sehr interessant. Nach dem Frühstück haben wir dann eigene Silbenteppiche in Gruppenarbeit gelegt. Beschriftete Kastanien haben uns dabei geholfen. Im Anschluss haben wir die Silbenteppiche der anderen Gruppen auch gelesen. Nach der Spielpause hat Anna- Lena uns alles über die Feinde des Igels erzählt und mit uns das Igel- Fuchsspiel gespielt. Ganzschön gefährlich lebt so ein Igel!

  


15. November

Nun ist es schon ordentlich kalt draußen geworden und wir müssen uns viel bewegen während des Waldtages um nicht zu frieren. Zunächst haben wir uns in Gruppen die einzelnen Etagen eines Baumes angeschaut. Diese haben wir mit Naturmaterial nachgestellt. Wir haben eine große liegende Eiche als Gemeinschaftsprojekt erstellt. Anschließend haben wir Bildkarten mit verschiedenen Tieren zugeordnet. Welches Tier lebt in der Krone, am Stamm, auf der Erde oder an der Wurzel des Baumes? Welche Tiere kann man mehrere Etagen zuordnen oder wer frisst wen und warum? Im Anschluss an unsere Pause haben wir dann mathematischen Staffellauf gespielt. Hierbei treten wir in mehreren Gruppen immer zu 2. gegeneinander an. Die Gruppe, die die meisten korrekten Ergebnisse erlaufen hat gewinnt.



  

14. Dezember

Heute haben wir uns auf den Weg in den Wald sehr gewundert. Überall auf dem Weg war Zauberstaub zu finden. Als wir dann Richtung Sandberg liefen konnten wir unseren Augen kaum glauben. In der Ferne waren blinkende Lichter zu sehen. Und dann die große Überraschung: am Sandberg stand ein bunt geputzter Weihnachtsbaum, ein Tisch voller weihnachtlicher Leckereien und unser Klassentier Rudi ist endlich wieder zurückgekehrt von seiner Abenteuerreise. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen bei unserer Wald- Weihnachtsfeier.

  
  


 

18. Januar

Da die Temperaturen heute recht kalt waren, sind wir erst zur zweiten Unterrichtsstunde in den Wald gelaufen. Dort haben wir dann den Eichelhäher näher kennengelernt. Anna- Lena hatte uns sogar ein echtes Präparat mitgebracht und wir durften alle mal anfassen. Als wir alles über das Aussehen und die Lebensweise des Vogels erfahren hatten, folgte natürlich ein witziges Spiel.

Das Ende des Draußenunterrichts bildete ein Lesespaziergang. Manche von uns sollten hierbei Wörter lesen, die mutigen Kinder durften sich schon an Sätzen ausprobieren. Am Ende bekamen wir einen Lösungssatz heraus, das Rätsel war gelöst!

Auf dem Nachhauseweg haben wir dann gleich nochmal die Monatsnamen und Wochentage wiederholt.

  
  


 1. Februar

Nun sind die Temperaturen endlich nicht mehr so eisig und wir konnten das erste Mal unsere Klemmbretter mitnehmen. Auf dem Weg zum Sandberg haben wir die Monate wiederholt und bis 20 gezählt. Dort angekommen haben wir uns mit dem Leben der Fledermaus beschäftigt. Wir haben lange über das Echolot geredet und zum besseren Verständnis ein passendes Spiel gespielt. Ganzschön schwer, „blind“ eine Mücke zu erbeuten! Nach einer herrlichen Spielpause haben wir dann weiter die Grundaufgaben mit unserer geliebten Matherallye gefestigt. Heute ging es erstmals den langen Weg zurück zur Schule.

  
  


 

22. Februar

Auf dem Hinweg hatten wir diesmal einen Zählauftrag. Jedes Kind sollte sich etwas zum Zählen aussuchen, was man den kompletten Weg über im Blick behielt. Anschließend haben wir die Ergebnisse am Sandberg ausgewertet und darüber diskutiert, was sich für diese Übung gut eignet und was eher nicht. In Kleingruppen haben wir dann jeweils 20 Naturgegenstände im Wald gesucht und diese strukturiert angeordnet. Anschließend haben wir aus einem Seil einen Zahlenstrahl erstellt. Gar nicht so leicht zu sagen wo genau die Mitte ist, wo welche Zahl hin muss, die Zweierreihe ab zu hüpfen, die Nachfolger und Vorgänger zu bestimmen und die Zahlenreihe rückwärts zu hüpfen. Manche Kinder wussten auch schon darüber hinaus gut über die Zahlenreihe Bescheid! Nach einigen thematischen Spielen ging es dann in die Pause. Im Anschluss haben wir Knospen unter dem Mikroskop angeschaut, die Baumart bestimmt, die Schichten der Knospen erkundet und „unsere eigene“ Knospe im Wald markiert, welche wir in den nächsten Wochen beobachten wollen. Nach einem Lesespiel ging es zurück zur Schule.